Unsere Abschlussklasse Fachberater Baumarkt/Fachmarkt – Interview mit einem Absolventen

Im Gespräch mit Peter Gleich

 

Am 25.09.2017 haben wir unsere Klasse zum Fachberater Baumarkt/Fachmarkt nach sechsmonatiger Schulung verabschiedet. Nach der Überreichung der Zertifikate und einer kleinen Anerkennung berichtete ein Absolvent der Bildungsstättenleiterin Katrin Szalek über seinen Weg in der Maßnahme und seine Erfahrungen.

Szalek: „Herr Gleich, erst einmal gratuliere ich Ihnen nochmals zum erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung zum Fachberater Baumarkt/Fachmarkt bei uns im Hause. In den letzten Wochen hatten Sie die Möglichkeit, das hier Gelernte sowie Ihre persönlichen Kenntnisse in das abschließende Praktikum einzubringen. Schildern Sie doch mal, welche Eindrücke die Praxiswochen im Baumarkt bei Ihnen hinterlassen haben.“

Gleich: „Nun, ich bin mit der Einschätzung in das Praktikum gegangen, dass ich dort, ähnlich wie in der theoretischen Ausbildung, eine Menge Input in Sachen Baumarktsortiment und Verkauf gezeigt bekommen würde. Doch dem war nicht so, ich wurde sozusagen direkt „ins kalte Wasser geworfen“. Ich war sofort in Aktion und bediente bereits nach wenigen Minuten meinen ersten Kunden. Ausdrücklich möchte ich erwähnen, dass mein Mitpraktikant und ich vom Team der Baustoffabteilung des Praktikumsbetriebes wirklich freundlich und mit höchster Wertschätzung aufgenommen wurden. Im Verlauf der nächsten Tage lernte ich dann schnell den kompletten Tagesablauf und die damit verbundenen Aufgaben kennen.

Fazit nach den ersten Tagen: Die Praxis sieht anders aus als die Theorie.

Es ist schlicht unmöglich, so vorbereitet zu sein, dass man alle Artikel kennt, jedoch waren die Einblicke aus dem Unterricht in die Sortimente sehr hilfreich, da wir hier erfahren haben, worauf es im Detail ankommt. Nach einigen Tagen der Orientierung hatte ich mich jedoch perfekt eingearbeitet und sicher in der Abteilung bewegt, Kunden beraten und umfangreiche Verkaufsabschlüsse getätigt. Nun rede ich sowieso ganz gerne und bin ein offener Typ, aber ohne die Vorbereitung auf die Verkaufsgespräche, so zum Beispiel durch die praktischen Übungen in Form von Rollenspielen, wäre ich in der einen oder anderen Situation sicher elendig ‚am Kunden‘ gescheitert.“

Szalek: „So wie Sie das hier schildern, merkt man richtig, dass Sie Ihre Berufung gefunden haben. Aber beschreiben Sie doch noch einmal etwas ausführlicher, wie so ein Arbeitstag im Markt aussieht. Was sind im Wesentlichen die Aufgaben des Fachberaters?“

Gleich: „Im Vordergrund steht natürlich die für den Kunden sichtbare Präsenz in der Abteilung, eine aktive Ansprache, dem Kunden Hilfe anbieten und ihn immer so zu beraten, dass er die richtige Kaufentscheidung treffen kann, das ist das primäre Ziel. Dann gibt es natürlich viele Routineaufgaben zu bewältigen, dazu gehört unter anderem, dass die Verkaufsflächen gepflegt werden, Ware geordnet wird, neue Ware in den Verkaufsregalen verräumt, Preisschilder aktualisiert werden sowie die Gestaltung von Ausstellungs- und Aktionsflächen. Die Lagerhaltung, das Bestellungswesen, die Disposition und die Reklamationsbearbeitung sind weitere Kernaufgaben im Markt.

Das Ganze funktioniert nicht ohne ein perfektes Warenwirtschaftssystem. Im Praktikum konnte ich dabei den Mitarbeitern aus meiner Abteilung schon mal über die Schulter schauen und erste ebenso interessante wie wichtige Einblicke und Erfahrungen sammeln.“

Szalek: „Das ist ohne Zweifel ein breites Aufgabenspektrum. Wie hilfreich war für Sie dabei die theoretische Vorbereitung in der Weiterbildung?“

Gleich: „Die Vorbereitung war optimal, allerdings ist das Warenangebot in den Baumärkten mittlerweile so riesig, dass hier für mich auch in der Praktikumszeit täglich nach Feierabend noch viel individuelles Lernen und Recherchieren bezüglich diverser Produktanwendungen und -eigenschaften angesagt war. Wie bereits gesagt, fand ich das Kommunikationstraining, wie Kundenansprache funktioniert und wie man mit Kundeneinwänden umgeht, besonders hilfreich. Gut fand ich außerdem auch, dass wir in den Fachbereichen Themen zu bestimmten Produktgruppen ausarbeiten konnten und wir diese dann dem Team vorgetragen haben. Hier hat unser Dozent dann anschließend die Vorträge mit uns ausgewertet und wir haben über Verbesserungspotentiale bei der Präsentation diskutiert. In diesem Zusammenhang vermischten sich die Lernziele Kommunikation und Fachwissen zu einer Unterrichtseinheit.“

Szalek: „Ein weiteres Modul der Weiterbildung war der Erwerb des Flurfördermittelscheines oder wie man gebräuchlich sagt „Staplerscheines“. Konnten Sie denn während des Praktikums erste Erfahrungen im Umgang mit einem Gabelstapler sammeln?“

Gleich: „Leider nicht mit einem echten Gabelstapler, das ist den Mitarbeitern vorbehalten. Jedoch war es täglich notwendig mit einem Elektro-Stapler, der sogenannten Ameise, Waren in den Regalen aus– und einlagern. Das Gerät ist zwar handgeführt, aber man braucht, besonders im Bereich der Hochregale, schon ein gutes Augenmaß und viel Umsicht im Umgang mit den palettierten Waren. Da sind die Vorkenntnisse aus der Staplerausbildung durchaus extrem hilfreich gewesen.“

Szalek: „Mit Ihren Erfahrungen aus dem Praktikum und der Weiterbildung insgesamt – Was würden Sie sagen, was einen guten Fachberater ausmacht?“

Gleich: „Das ist sehr einfach auf den Punkt zu bringen: Man muss Lust am Verkaufen haben. Man muss helfen und beraten wollen. Ferner ist es extrem wichtig, sich eine größtmögliche Kundenzufriedenheit als Ziel zu setzen, und jeder Verkaufsabschluss muss Lust auf mehr machen. Es ist nun mal ganz simpel so, dass ich als zukünftiger Mitarbeiter in einem Baumarkt nur am Erfolg meines Arbeitgebers mitwirken kann, wenn ich viele Verkaufsabschlüsse erziele, und es durch mein persönliches Engagement und Fachwissen im Idealfall auch erreiche, dass aus zufriedenen Kunden zufriedene Stammkunden werden.“

Szalek: „Ich merke schon, Sie sind topp motiviert. Gestatten Sie mir noch eine letzte wichtige Frage. Das ZAL-BB arbeitet permanent an der Qualität seiner Angebote, deshalb ist es für uns natürlich wichtig, wie unsere Absolventen die Zeit bei uns in der Bildungsstätte erlebt haben. Wir leben von Kritik und Anregungen, um unsere Bildungsangebote stetig zu verbessern. Also, wie haben Sie die Zeit hier erlebt?“

Gleich: „Insgesamt bin ich mit dem Verlauf der Qualifizierung sehr zufrieden gewesen. Die Gruppengröße war angenehm überschaubar, dadurch konnte der Dozent auch individuell gut unterstützen. Besonders gefallen haben mir Themenbereiche wie die Einwandbehandlung, das Kommunikationstraining, also u. a. Verkaufsgespräche richtig zu gestalten, sowie das Herangeführt-Werden an die juristischen Grundlagen des Vertragsrechts. Diese Dinge waren nicht nur sehr hilfreich für meine Tätigkeit im Baumarkt, sondern auch äußerst realitätsnah! Ich denke, das waren, neben guten Fachkenntnissen, die wichtigsten Bausteine der Weiterbildung. Hier würde ich anregen, diese Teile der Weiterbildung, noch intensiver zu vermitteln.

Wir waren ein super Team hier bei der ZAL-BB. Jetzt freue ich mich auf einen tollen Job als Baumarktfachberater.“

Szalek: „Vielen Dank Herr Gleich, dass Sie sich Zeit für das Gespräch genommen haben. Wir von der ZAL-BB wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre berufliche Zukunft.“